Arthrose des Sprunggelenks

Die OSG-Arthrose bezeichnet den Verschleiss des Gelenkknorpels des oberen Sprunggelenks (OSG), d.h. es handelt sich um eine degenerative Gelenkerkrankung.

Röntgenbild eines Fusses

Ursachen, Symptome und Behandlung der Arthrose des Sprunggelenks

Ursachen

Die Ursachen für eine OSG-Arthrose können vielfältig sein. Häufiger als bei anderen Gelenken handelt es sich jedoch um eine posttraumatische Veränderung. Das heisst eine Gelenkabnutzung, die durch einen Unfall mit Knochenbruch oder schwererer Weichteilverletzung einhergeht. Von diesem Unfallereignis bis zum Auftreten von Verschleisserscheinungen können weniger Monate, eher aber Jahre vergehen. Weitere Ursachen sind der altersbedingte Verschleiss, eine Überlastung des Gelenks, systemische Erkrankungen oder auch Fehlstellungen des Gelenks. Es ist wichtig, Risikofaktoren zu identifizieren und präventive Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko einer OSG-Arthrose zu reduzieren und ein Fortschreiten möglichst zu verhindern.

Symptome

Schmerzen im oberen Sprunggelenk sind das häufigste Symptom. Diese Schmerzen können sich durch Bewegung oder Belastung des Gelenks verschlimmern und können bei fortgeschrittener Erkrankung auch in Ruhe bestehen bleiben. Der Leidensdruck durch die Schmerzen kann immens sein. Zudem können Menschen mit Sprunggelenksarthrose eine Steifheit im Gelenk erleben, insbesondere nach längeren Phasen der Inaktivität oder nach dem Aufstehen am Morgen. Aufgrund der Abnutzung kommt es zu Gelenkergüssen und Schwellungszuständen. Beim Bewegen des Sprunggelenks können knirschende oder knackende Geräusche auftreten, die auf Reibung und Abnutzung im Gelenk hinweisen. Ausserdem kann die Arthrose in fortgeschrittenen Fällen zu einer Instabilität des Sprunggelenks führen, was auch das Risiko von Stürzen erhöhen kann.

Diagnostik

Die Diagnose einer OSG-Arthrose erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus körperlicher Untersuchung und Bildgebung. Zunächst reicht oft ein Röntgenbild, um die Diagnose zu bestätigen und mögliche Risikofaktoren, z.B. Fehlstellungen, zu identifizieren. Je nach Verlauf und je nach notwendiger Therapie können weitere diagnostische Massnahmen (MRI oder CT) notwendig werden.

Behandlung - konservativ

Es stehen zahlreiche konservative Therapieoptionen zur Verfügung, die in der Regel ausgeschöpft werden, bevor wir operative Massnahmen diskutieren. Aber auch hier gilt die individuelle Beratung und Behandlung und ich habe das Ziel die für Sie beste Behandlung entsprechend auch Ihren Präferenzen und Ihrer Erwartungshaltung zu definieren. Anfangs sind es vielleicht gewisse Aktivitäten, oder auch beim Wandern erst lange Distanzen, bei denen die Schmerzen auftreten. Eventuell kann man hier den Aktivitätsgrad reduzieren, um dies zu vermeiden. Verständlicherweise ist diese Option für viele oft nicht befriedigend. Schmerzlindernde Medikamente können situationsweise den Leidensdruck senken. Auch hier sehe ich keine dauerhafte zufriedenstellende Option.
Injektionen in das Gelenk sind eher sinnvoll und können für einen längeren Zeitraum die schmerzen deutlich senken. Es gibt verschiedene Optionen, man kann Kortisonpräparate injizieren, oder auch Hyaluronsäure („Gelenkschmiere“), oder Eigenblut. Dies bringt jeweils Vor- und Nachteile mit sich, die ich gern mit Ihnen durchgehe und bespreche. Mit der Physiotherapie können gezielte Übungen zur Stärkung der Muskeln helfen. So werden die Stabilität und die Beweglichkeit und die Führung des Gelenks trainiert. Die Symptome können so bekämpft werden und die Gelenkfunktion verbessert sich. Auch eine Gewichtsabnahme kann einen positiven Beitrag leisten.
Mit orthopädischen Hilfsmitteln (spezielle Schienen oder Einlagen) kann das Gelenk entlastet werden, was sich positiv auf die Schmerzentstehung auswirkt.

Behandlung - operativ

In fortgeschrittenen Fällen, in denen konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine Operation erforderlich sein. Für die Wahl der operativen Therapie müssen wir viele Faktoren berücksichtigen: Ihr Alter, Ihr Anspruch an das Gelenk. Gibt es eine Fehlstellung und vieles mehr.
Wir unterscheiden zudem zwischen gelenkerhaltenden Eingriffen und nicht-gelenkerhaltenden Eingriffen. Erste kommen eher bei jungen Menschen in Frage und machen oft bei Fehlstellungen oder fokalen Knorpelschäden Sinn. Manchmal kann auch mit einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) eine deutliche Verbesserung erreicht werden.
Kann das Gelenk nicht erhalten werden gibt es die Möglichkeit der Gelenkversteifung (Arthrodese) oder den künstlichen Gelenkersatz (Sprunggelenkprothese). Letztere hat in den letzten Jahren deutlich an Stellenwert gewonnen und zeigt sehr erfreuliche und zuverlässige Resultate und bringt die Vorteile mit sich, dass die Gelenkfunktion erhalten oder wiederhergestellt werden kann und die Nachbehandlung unkomplizierter ist. Die Arthrodese ist hingegen weiterhin eine gute Option und sehr zuverlässig zur Schmerzbekämpfung. Auch hier müssen im Detail die Vor- und Nachteile besprochen werden. Beides sind sehr gute Optionen und welche für Sie die bessere ist, finde ich gerne mit Ihnen gemeinsam heraus.