Die orthopädische Versorgung eines Sehnenrisses beinhaltet die Diagnose des Risses durch Bildgebung und klinische Untersuchungen, gefolgt von einer individuell angepassten Behandlung, die je nach Schweregrad des Risses konservative Methoden wie Physiotherapie, Ruhigstellung und Schmerzmanagement oder chirurgische Interventionen wie eine Sehnennaht oder eine Rekonstruktion umfassen kann.
Sehnenrisse an der Schulter können unfallbedingt zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen, können sich aber auch im Verlaufe des Lebens mit zunehmenden Alter ohne äussere Einflüsse entwickeln. Es sind mehrere Faktoren bekannt, die bei Menschen die Chance einer Ruptur erhöhen.
Die Behandlung der Rupturen ist mannigfaltig. Einerseits hängt dies vom funktionellem Anspruch des Patienten ab, andererseits auch von der Qualität der Muskel-/Sehneneinheit.
Diese kommt bei kleinen Rissen der Sehnen zum Zug. Hier hat vor allem die Physiotherapie einen hohen Stellenwert. Unterstützt werden die aktiven Bemühungen (sogenanntes San Antonio Programm) des Patienten mit Infiltrationen (Hyaloronsäure, Kortison, Eigenblut)
Ist eine operative Behandlung eines Sehnenrisses notwendig, und wenn auch die Muskel-/Sehneneinheit eine gute Qualität aufweist, kann dies heute sehr elegant mit einer Gelenksspiegelung (Arthroskopie) durchgeführt werden.
Ist die Muskelsehneneinheit stark degeneriert, kommen andere Verfahren wie Sehnenverlagerungen (Latissimus dorsi Transfer, Pectoralis Transfer) oder als letzte Möglichkeit auch eine umgekehrte Prothese zum Zug.
Bei schweren Funktionsstörungen benötigt es sogar eine Kombination von umgekehrter Prothese mit Sehnenverlagerung.
Latissimus dosi transfer
Pectoralis Transfer